Surfurlaub

Irland gilt unter Kennern als absolutes Muss für jeden Wellenreiter. Die mächtigen Atlantikwellen sorgen an den Stränden von Irland für weltbekannte Surfspots und ideale Bedingungen für Anfänger wie Fortgeschrittene! Welche Ecken der Grünen Insel sich Surfenthusiasten nicht entgehen lassen sollten, verrät der folgende Artikel.

Es ist schon lange ein offenes Geheimnis, dass Irland neben immergrünen Weiden und rustikalen Pubs auch 1A-Wellen zu bieten hat. Insbesondere die beeindruckenden Videos vom Big Wave Spot Mullaghmore, die sich auf dem Videoportal YouTube finden lassen, haben der Insel inzwischen einen garantierten Platz auf der Weltkarte der Surfer eingebracht.

Die dennoch etwas eigentümliche Rolle Irlands liegt daran, dass die Nation im Nordatlantik ein unterschätztes Klima besitzt, das dank des sie umschweifenden Golfstroms wärmer ist als oftmals angenommen, und die Spots der Insel daher noch nicht vollends überlaufen sind. Trotzdem muss jeder Surftourist in Irland aber auch bereit sein, sich auch auf die teils recht gewöhnungsbedürftigen Coldwater-Bedingungen einzulassen. Das klassische Irland-Wetter ist rau und zuweilen unwirtlich, immerhin regnet es dort mehr als anderswo, und die Sonne lässt sich nicht ganz so oft blicken wie es einen die Werbespots glauben machen wollen. Dieser vermeintlich große Nachteil ist aber zugleich der größte Pluspunkt Irlands, denn aufmerksamkeitsheischende Sonnenanbeter und Mode-Surfer verlaufen sich unter Garantie nicht dorthin. Ergo ist vor den irischen Küsten noch jede Menge Platz im Wasser. Gerade an der irischen Westküste herrscht ein zutiefst authentischer und ansteckender Surf-Spirit und der Spaß am Sport steht dort eindeutig im Vordergrund – sowohl für die Einheimischen als auch für Touristen.

Die besten Surf-Spots Irlands

Surfen in IrlandIrland fährt dabei das volle Sport-Repertoire auf: Die Insel punktet mit sauberen Point-Breaks, felsigen Reefbreaks sowie feinsandigen Beachbreaks, die von einer dramatischen Kulisse malerisch umrahmt werden. Zu den beliebtesten nationalen Surf-Spots zählen die Reefbreaks von Easkey, aber auch die facettenreichen Beachbreaks von Bundoran, Enniscrone, Strandhill und Tullan im Nordwesten Irlands. Besonders angenehm ist auch die kurze Distanz zwischen den einzelnen Hotspots. Gerade mal 60 Autominuten trennen die genannten Stationen, was ideale Voraussetzungen bietet, um jeden einzelnen Surf-Spot persönlich ausgiebig zu testen.

Der Fokus der meisten Reisenden liegt jedoch ganz klar auf der wachsenden Surfszene rund um das bereits erwähnte Bundoran und das County Donegal im Nordwesten Irlands. In den letzten Jahren wurden in diesen Regionen viele der europäischen Surf-Meisterschaften abgehalten. Interessierte Touristen finden dort hervorragend ausgestattete Surfshops, renommierte Surfcamps und obendrein günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Darüber hinaus finden ambitionierte Wellenreiter auch im County Mayo und im County Sligo optimale Bedingungen, um ihrem Lieblingssport nachzugehen. Ein absolutes Must-Visit ist außerdem das kleine Örtchen Lahinch im Westen der Insel, denn die kaum 1.000 Einwohner zählende Gemeinde verdingt sich vornehmlich durch ihre überragende Anzahl an Surfschulen und ebenso charmante wie bezahlbare Übernachtungsmöglichkeiten.

Sehenswürdigkeiten abseits der Welle

Wer jetzt Lust bekommen hat, sich nach Irland zu begeben, um sich in die Fluten zu stürzen, sollte allerdings noch ein paar Hintergrundinformationen aufnehmen, was die Grüne Insel betrifft: Zunächst einmal ist es wichtig, dass sich Surfer an Irlands Küsten immer mit den örtlichen Gegebenheiten wie Strömung und Gezeiten vertraut machen, um keine böse Überraschung zu erleben. Der große Vorteil Irlands ist jedoch, dass ein „Flat“ keinen all zu großen Dämpfer bedeutet, denn das gibt einem Zeit, die großartige Natur und Kultur Irlands zu entdecken.

Sehenswürdigkeiten, die für solche Tage unbedingt vorgemerkt werden sollten, sind The Burren Way, die Aran Islands, die Cliffs of Moher und selbstredend die unzähligen historischen Burgen und Schlösser. Stehen die Wellen dagegen gut, gilt es, mit der richtigen Ausrüstung anzureisen, denn der Atlantik ist -salopp ausgedrückt- nichts für Warmduscher. Die niedrigen Wassertemperaturen und das unbeständige Wetter mancher Tage verpflichtet praktisch dazu, einen 4/3mm-Neoprenanzug (oder gar einen 5/4er), Füßlinge und eine Neoprenhaube im Gepäck zu haben.

Wer diese Regeln jedoch beherzigt, wird mit einer hohen Wellenausbeute und einer wunderbaren Landschaft sowie vielen Secret Spots belohnt, die andere Surfgebiete der Welt gar nicht mehr bieten können, weil sie bereits heillos überlaufen sind. Hinzu kommt, dass die Locals sich nach Abschluss eines langen Tages in den Wellen immer über Reisende freuen, mit denen sie ein wenig fachsimpeln können – und einem über einem frisch gezapften Pint gern verraten, wo ihrer Meinung nach der beste Surf-Spot der Region zu finden ist.