Zwischenjahr in Irland – Modell für ganz Europa?

Autor: Harald von Thierse - Veröffentlicht am 10. Februar 2015

Auf der „Grünen Insel“ Irland haben die einheimischen Schüler die Gelegenheit, sich nach der Unterstufe eine einjährige Auszeit zu gönnen. Nun wird in anderen Ländern Europas überlegt, ob dieses Projekt auch in den eigenen Grenzen sinnvoll wäre und im wahrsten Sinne des Wortes „Schule machen kann“!?

Das sogenannte „Transition Year“ ist ein freiwilliges Bildungsprogramm in Irland, dass allen Schülern offen steht, die die Unterstufe abgeschlossen haben. In diesem Übergangsjahr sollen sich die Kinder etwas vom Schulalltag und Prüfungsstress erholen und stattdessen schon in die Berufswelt der Erwachsenen hineinschnuppern. Sie entwickeln eigenständig diverse Projekte oder nehmen an Sozialarbeiten teil. Ebenso können die Schüler schulische Schwerpunkte setzen, z.B. ob sie sich auf Sprachen, Wirtschaft oder Naturwissenschaften konzentrieren wollen. Durch diese eigenständige Arbeit in der Schule und das Hineinschnuppern in die Unternehmen sollen die Jugendlichen an das spätere Berufsleben herangeführt werden, sie sollen selbst ihre Stärken und Schwächen und vor allem ihre Interessen kennenlernen.

Zahl der Studienabbrecher soll reduziert werden

Praktisch sieht das „Transition Year“ auch so aus, dass Schülerinnen und Schüler in die Unternehmen gehen, bei der Arbeit zuschauen oder schon selber Hand anlegen, um zu testen, ob dieser Beruf etwas für später wäre! Raus aus der Schule und rein in die Betriebe, Praxiserfahrung statt reine Theorie, lautet das Motto. Das „Transition Year“ in Irland persönlich zu durchlaufen ist vielleicht für viele Schüler eine gute Gelegenheit, dieses spezielle „Schuljahr“ persönlich kennenzulernen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Das irische Modell wird auch in Deutschland und Österreich überdacht, denn es hat weitere Vorteile.

Da hierzulande die Zahl der Studienabbrecher immer weiter in die Höhe schnellt, könnte ein Übergangsjahr auch hier ein bisschen Abhilfe schaffen, wie die Zahlen aus Irland zeigen. Denn nach der Schule wissen Viele noch gar nicht, was genau sie beruflich machen wollen. Dieser Umstand führt nicht selten dazu, dass überstürzt irgend ein Studiengang begonnen wird, dieser aber nach nur kurzer Zeit schon wieder abgebrochen wird, da man sich doch anderweitig orientieren möchte. Nur knapp 2/3 aller Studenten in Mitteleuropa ziehen ihr Erststudium auch wirklich erfolgreich bis zum Ende durch; die anderen Studierenden brechen ihr Studium ab, wechseln das Fach oder auf eine andere Hochschule. In Österreich ist man übrigens schon am Weitesten in den Planungen, dieses Übergangsjahr möglicherweise in das Bildungssystem der Alpenrepublik zu integrieren.

Potenziale könnten besser erkannt und gefördert werden

Österreichs Jugendministerin Sophie Karmasin ist vom irischen „Transition Year“ durchaus angetan. Sie bezeichnete das irische Schulmodell unlängst als „interessante Idee, auch für Österreich“.
Denn in Österreich würden viele Schüler aus Orientierungslosigkeit den Beruf der Eltern erlernen, obwohl dies in vielen Fällen gar nicht passe und schon nach kurzer Dauer zu großer Unzufriedenheit führe. Die Folge: Ausbildungs- und Studienabbrüche. Durch das Übergangsjahr könne sich auch in Österreich jeder Jugendliche ernsthaft Gedanken machen, in welche berufliche Richtung es nach der Schule gehen soll. Durch „learning by doing“ in den Betrieben sollen Potenziale besser erkannt, gefördert und optimiert werden. Interesse und Können sollen also sozusagen Hand in Hand gehen bei der Berufs- und Studienwahl! Auch das Unternehmertum soll geweckt werden, denn derzeit können sich nur 30% aller jungen Österreicher vorstellen, in die berufliche Selbständigkeit zu gehen. Das „Transition Year“ in Irlands Schulen wird in anderen Ländern Europas sicherlich noch länger diskutiert werden.

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