Die Europäische Union kürt jedes Jahr zwei Städte zu Kulturhauptstädten und fördert deren Erhalt. Dieses Jahr schafft es Galway in Irland, zusammen mit der kroatischen Stadt Rijeka. Ab dem 1. Februar tragen sie offiziell ihren Titel.
Warum gibt es zwei Kulturhauptstädte?
Normalerweise besitzt jedes Land eine Hauptstadt. Die EU, die 1985 mit dieser Aktion begann, ernennt seit 2004 allerdings jedes Jahr zwei Städte – eine aus den alten und eine aus den neuen EU-Ländern. Dadurch soll dazu beigetragen werden, die Vielfalt und den Reichtum zu erhalten und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Bei der Auswahl werden mehrere Kriterien berücksichtigt. Dazu gehören unter anderem die Langzeitstrategie der Stadt, die kulturellen und künstlerischen Inhalte und die Erreichung und Einbindung der Gesellschaft. Beide Kulturhauptstädte werden mit Fördergeldern von rund 40 Millionen Euro unterstützt.
Galway – Irlands Stadt mit dem schnellsten Wachstum
Für die Wahl Galways als Kulturhauptstadt gibt es viele Gründen. Ausschlaggebend war zum Beispiel das schnelle Wachstum der Stadt: wo 1990 noch 40.000 Einwohner lebten, wohnen heute mehr als 80.000 Menschen. Darunter viele Studenten, denn die beiden Universitäten Galways sind äußerst beliebt für die Studiengänge Medizin, Biotechnik, Ingenieurswissenschaften und Kunst. Außerdem gilt Galway als kulturelle Hochburg der grünen Insel – insbesondere für traditionelle irische Musik. Und spätestens seit Ed Sheerans „Galway Girl“ kennt fast jeder die Kulturhauptstadt 2020.
Tipp: Galway auf einer Städtereise näher kennenlernen.
Rijeka – Vielseitigkeit in Kroatien
Rijeka ist mit 120.000 Einwohnern noch etwas größer als Galway. Auch die kroatische Kulturhauptstadt ist von Studenten geprägt, ebenso wie von einem wichtigen Hafen und einer ausgelassenen Karnevalstradition. Zur Vielseitigkeit tragen zudem der starke Kontrast zwischen einer prächtigen Altstadt und neueren sozialistischen Plattenbauten bei. Die Stadt ist so eine kulturelle Bereicherung für ganz Europa.
