Im Rahmen einer Umfrage des Instituts Quantum Research entschieden sich rund 57 Prozent der Befragten Iren für eine Aussetzung der Schuldenrückzahlung durch die irische Regierung. Dies konnte einem Bericht der irischen Sonntagszeitung „Sunday Independent“ entnommen werden.So lehnen die Iren die vollständige Rückzahlung der landeseigenen Staatsschulden mehrheitlich ab.
Vielmehr wünsche man sich, dass die Regierung Irlands die Rückzahlung der Schulden aussetze. Lediglich die verbleibenden 43 Prozent sahen dies anders: Die Minderheit der irischen Bürger befürwortet die Rückzahlung. Darüber hinaus kritisierten rund zwei Drittel der befragten Iren die am Mittwoch beschlossenen Sparmaßnahmen der irischen Regierung. Vor allem im Hinblick auf die geplante Senkung des Mindestlohns wurden kritische Stimmen laut: 66 Prozent lehnten diese Maßnahme, so der Bericht der Sonntagszeitung, grundlegend ab. Weitere 60 Prozent sprachen sich gegen die Verringerung der Familienzuschläge aus, wohingegen weitere 65 Prozent die Erhöhung der Studiengebühren ablehnten.
Die Ablehnung gegenüber den geplanten Maßnahmen machte sich auch auf den Straßen bemerkbar: So gingen am vergangenen Samstag rund 100.000 Menschen gegen die geplanten Maßnahmen auf die Straßen Dublins. Die Regierung Irlands hat es sich zum Ziel gesetzt, insgesamt 15 Milliarden Euro im Rahmen der kommenden vier Jahre einzusparen. Hiermit wolle man das Defizit, welches derzeit bei 32 Prozent des Bruttoinlandproduktes liegt, mittelfristig auf die vorgeschriebenen drei Prozent herunterzusenken.