Gaelic Football

Die Organisation dieser Sportart, die sowohl an Rugby als auch an Fußball erinnert, liegt in den Händen der Gaelic Athletic Association (GAA). Gaelic Football, den die Iren auch als peil oder caid kennen, ähnelt in seinen Grundzügen nicht nur anderen keltischen Spielen, sondern auch dem Australian Football. Um Länderspiele zu ermöglichen, wurden deshalb sogar die International Rules Football eingeführt, die als Kompromiss zwischen den australischen und den irischen Regeln gelten.

Regelwerk

Dabei sind die ganz oberflächlichen Voraussetzungen des Spiels schnell erläutert: Zwei Teams zu je 15 Mann stehen sich auf Rasen gegenüber und müssen unter der Aufsicht eines Schiedsrichters versuchen, einen Lederball mit rund 22 cm Durchmesser zu den Pfosten des jeweiligen Gegners zu bringen, um dort entweder Tore oder Punkte zu erzielen. Dafür haben die Spieler zwei Halbzeiten lang Zeit, die in der National League und anderen Meisterschaftsspielen 35 Minuten und bei anderen Veranstaltungen 30 Minuten dauern. Zwischen den Spielzeiten besteht eine Pause von 5 bzw. 10 Minuten.Gewonnen hat, wer am Ende des Spiels die meisten Punkte gemacht hat, wobei die Zählweise für Ausländer oft etwas gewöhnungsbedürftig ist, da auf den Tafeln am Spielfeldrand Tore und Punkte getrennt voneinander angegeben werden. Der Endstand Kerry 2-12 vs. Dublin 0-15 bedeutet nach dieser Regelung, dass Kerry mit insgesamt 18 Punkten gewinnt (da zwei Tore à drei Punkte gezählt und zu den zwölf Einzelpunkten hinzugezählt werden, während Dublin lediglich 15 Punkte hat).

Spielablauf

Komplizierter sind dagegen die genauen Spielabläufe, die hier nur in groben Zügen umrissen werden sollen. Das Spiel beginnt mit einem Einwurf des Schiedsrichters (im Irischen réiteoir genannt) an der Mittellinie, an der je ein Spieler aus den jeweiligen Teams steht. Auch wenn das Spiel den Begriff Football im Namen trägt, darf der Ball mit allen Körperteilen gespielt werden. Ausgenommen davon ist der Torraum, in dem außer dem jeweiligen Torwart kein Spieler den Ball mit der Hand aufnehmen darf. Zudem dürfen Spieler den Ball auf dem Spielfeld nur über vier Sekunden in der Hand halten (laut Regelwerk exakt die Zeit, die man benötigt, um vier Schritte zu machen). Aus diesem Grund hat sich im Gaelic Football das sogenannte Toe-Tapping etabliert, bei dem der Ball während eines Laufs nach maximal vier Schritten vom Fuß wieder in die Hand gespielt wird und umgekehrt. Weiterhin ist es Spielern erlaubt, den Ball auf den Boden prallen zu lassen, wie es auch beim Hand- oder Basketball geläufig ist. So darf der Ball offiziell zwar mit allen Körperteilen weitergegeben werden, Würfe sind jedoch strikt untersagt. Ein sogenannter Handpass muss als Schlagbewegung erkennbar sein, das heißt, der Ball wird vom Spieler mit der Faust oder der offenen Hand zum Mitspieler herüber geschlagen, was ein wenig an Praktiken des Volleyball erinnert.