Mysterium Newgrange – wo der Tag nur 17 Minuten dauert

Autor: Tobias Kurz - Veröffentlicht am 4. Januar 2018

Manche gewinnen einen hohen Geldbetrag, beispielsweise im herkömmlichen Lotto, andere einen Blick auf ein paar Sonnenstrahlen in einer speziellen irischen Lotterie. Zehntausende bewerben sich, nur 60 von ihnen kommen zum Zuge, ermittelt durch das Los. Die Rede ist von Newgrange, einem Hügelgrab im Osten Irlands, in der Grafschaft Meath. Aber es handelt sich um mehr als um ein vor 5200 Jahren, also in der Jungsteinzeit erbautes Hügelgrab. Es handelt sich um ein Mysterium.

Jeweils für ein paar Tage rund um den 21. Dezember, die Wintersonnenwende also, fallen einige Sonnenstrahlen durch den 19 Meter langen Zugang in die Grabkammer und erhellen den ansonsten stockdunklen Raum für 17 Minuten. Man geht zwar davon aus, dass die Anlage gezielt genau so gebaut wurde, dass es zu diesem Schauspiel kommt, weiß aber überhaupt nicht, warum. Trotzdem – oder gerade deswegen – möchten viele es sehen, und so kommt es zu der ungewöhnlichen Auswahl von 60 Besuchern im Jahr.

Der Lichteffekt hat dafür gesorgt, dass es viele Spekulationen über den Sinn der Anlage und über ihre Funktion als Hügelgrab hinaus angestellt wurden. Manche sehen das Hügelgrab als eine Art Kalender an – demnach zeigt die erleuchtete Grabkammer die Wintersonnenwende an. Auch gibt es Theorien darüber, dass dort astrologische, religiöse oder spirituelle Zeremonien abgehalten wurden. Insofern könnte das Hügelgrab auch als eine Art Tempel genutzt worden sein.

Newgrange

Fest steht, dass Newgrange über viele Jahrhunderte verfiel und als ganz gewöhnlicher Hügel wahrgenommen wurde. 1699 wurde das Hügelgrab per Zufall entdeckt und war von da an immer wieder das Objekt wissenschaftlicher Neugier. 1882 wurde es erstmals unter staatlichen Schutz gestellt. Ab 1962 gab es sehr umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen, bis zum Jahr 1975 wurde das Hügelgrab – der Durchmesser beträgt 85 Meter, die Höhe 13,50 Meter – rekonstruiert. 1993 wurde es schließlich zum Weltkulturerbe erklärt.

Der Besuch lohnt sich auch an Tagen, an denen das Lichtschauspiel nicht stattfindet – der Dezember ist ja ohnehin nicht die bevorzugte Reisezeit für Irland. Eine individuelle Besichtigung ist nicht möglich, aber es gibt geführte Touren, die man im Besucherzentrum unweit der Anlage buchen kann. Übrigens: Wer bei der Auslosung der Besuche zur Wintersonnenwende Glück hat, darf sich übrigens nicht zu früh freuen – bei bewölktem Himmel fällt das Spektakel nämlich aus. Und: An allen anderen Tagen kann man sich bei einer Simulation einen guten Eindruck von dem Ereignis verschaffen.

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