Es sind nur 1,2 Kilometer. Aber es geht über karge Felsen, durch dunkle Höhlen und gläserne Röhren. Über Hängebrücken, durch dramatische Tunnel, entlang der tosenden Brandung. Über Wendeltreppen und bis unter den Meeresspiegel. Es ist, keine Frage, ein echtes Abenteuer.

Die Rede ist vom Gobbins Cliff Path, gelegen an der Küste der irischen Grafschaft Antrim. 1902 wurde er eröffnet und als Beispiel herausragender Ingenieurskunst herausgestellt und berühmt. Er bietet ein Naturerlebnis der ganz besonderen Art, ermöglicht die Beobachtung einer vielfältige Fauna und Flora am und im Wasser. Tümmler, Delfine, Schweins- und Pilotwale bevölkern Irlands Küste.

Der Klippenpfad hat sich jetzt zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Irlands entwickelt. Tagtäglich gibt es geführte Wanderungen auf der Strecke, in der Regel sind sie ausgebucht. Aus der ganzen Welt kommen inzwischen Besucher, monatlich sind es mehr als 1500. Das bezieht sich natürlich auf den Sommer – in der kalten Jahreszeit tut sich niemand diesen Weg an.

Dass es überhaupt möglich ist, das ist einer gehörigen Kraftanstrengung zu verdanken. In den 1950er Jahren war der Weg geschlossen worden – die finanzielle Situation ließ es einfach nicht zu, den erheblichen Aufwand zu betreiben, der zur Unterhaltung des Weges notwendig gewesen wäre. Erst nach Jahrzehnten standen die rund 7,5 Millionen Pfund zur Verfügung, die für eine Restaurierung gebraucht wurden. 2015 kam es zur Wiedereröffnung.

Aber die Natur hat ihre eigenen Gesetze. Im Jahre 2016 war der Weg schon wieder dicht, da es zu zahlreichen Felsstürzen gekommen war. Die tosenden Stürme der Region hatten dem Weg erheblich zugesetzt. 2017 wurde der Weg wieder eröffnet, diesmal hatte man 430.000 Pfund in die Sanierung stecken müssen. Klar, dass sich die Region nun wünscht, dass der Betrieb für eine Weile nicht erneut gestört wird.