Einwohner und Bevölkerung

Die überwiegende Mehrheit der Iren stammt von keltischen Stämmen ab, die seit dem fünften vorchristlichen Jahrhundert auf den britischen Inseln siedelten. Darum sind die Iren mit anderen Volksstämmen, die sich ebenfalls zu dieser Zeit in Britannien niederließen, ethnisch verwandt (etwa mit den Schotten, den Bewohnern der Isle of Man und jenen Cornwalls).

Irland zählt heute ungefähr 4,2 Millionen Einwohner. Nach Hungersnöten aufgrund von Missernten und die teils rücksichtslose Herrschaft der Engländer über die Insel war ihre Zahl bis 1921 von ursprünglich 6,5 Millionen im Jahr 1841 auf nur noch 3 Millionen zurück gegangen. Dazu hatte auch beigetragen, dass viele Iren just in jenen Jahrzehnten ihre Heimat verließen, um sich in den USA eine neue Existenz aufzubauen. Nach der Unabhägigkeit von den britischen Herrschern im Jahr 1921 wurden die Lebensbedingungen in Irland langsam wieder besser, doch ging die Zahl der Einwohner weiterhin zurück. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden so nur noch rund 2,8 Millionen Iren gezählt, was einen absoluten Tiefstand bedeutete. Seitdem wächst die Zahl der Einwohner wieder. Heutzutage leben wieder so viele Iren auf ihrer Insel wie seit 1860 nicht mehr, was zuallererst der Zuwanderung zuzusprechen ist. Allerdings herrscht in Irland auch ein Geburtenüberschuss.

Als Folge der Erweiterung der Europäischen Union und der Migration aus europäischen und nicht-europäischen Ländern ist der Ausländeranteil seit dem Jahr 2004 rapide gestiegen. Insbesondere aus Polen und den baltischen Staaten, aus China, den Philippinen und Nigeria stammen die meisten Einwanderer. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gab es zudem eine massive – wenn auch nur vorüber gehende – Immigrationswelle aus dem kontinentalen Europa, da in Irland ein extrem niedriger Steuersatz für ausländische Unternehmer und Arbeitskräfte eingeführt worden war. Viele Konzerne, auch aus Deutschland, sourcten einige Abteilungen wie etwa Callcenter nach Irland aus. So wurden massenhaft neue Arbeitsplätze in Irland geschaffen und die Zahl der Immigranten blieb für einige Jahre hoch.

Nicht zu Unrecht ist Irland ein beliebtes Reiseziel. Landschaftlich absolut reizvoll, ist es jedoch auch und gerade die irische Bevölkerung, die durch ihre Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit besticht und für viele Ausländer mit ein Grund ist, den Urlaub in Irland zu verbringen.