Meeresfrüchte

Von den Hungersnöten, die Irland im 19. Jahrhundert heimsuchten, ist nichts mehr zu spüren. Allenfalls die Einfachheit der Speisen zeugt davon. Es wird nur wenig Getreide angebaut. Im landeseigenen Anbau überwiegen Kartoffeln und Gemüse.

Zu den hauptsächlichsten Nahrungsmitteln gehört eindeutig Fisch, der in kargen Zeiten den Menschen das Überleben sicherte. Die Irischen Flüsse, die Seen und das Meer sind reichlich damit gesegnet. Angler sind hier an einem der beliebtesten Reiseziele angekommen, wenn es darum geht, sich einen eigenen Fisch an Land zu ziehen. Nach dem Erwerb einer entsprechenden Lizenz werden Gastangler dabei von Angelführern unterstützt. Das Meeresangeln erfreut sich besonderer Beliebtheit. Hechte, Lachse, Forellen findet der nicht angelnde Tourist natürlich auch auf den Speisekarten der Restaurants. Irischer Lachs wird in sehr vielen Varianten angeboten. Die Einheimischen haben es vorgemacht, und egal, ob man Fisch gebacken, gebraten, gegrillt oder gekocht bevorzugt, man kommt ganz sicher auf seine Kosten. Dabei ist der geräucherte Irische Lachs eine besondere Köstlichkeit, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Dorsche, Flundern und Makrelen gehören gleichfalls zu den kulinarischen Genüssen des Landes. Die Zubereitungsarten sind vielfältig, auch durch die Einflüsse der ausländischen Küche.

Auch Meeresfrüchte gibt es in großer Auswahl. Muscheln, Hummer, Krabben und Austern sind von keiner Speisekarte wegzudenken. Sie sind längst erfolgreich in der Irischen Küche gelandet, in den Lokalen und bei den Einheimischen. Galt einstmals Meeresgetier als Übergangslösung, um dem Hunger beizukommen – die Iren waren kein Volk von Fischern – so sind heute die ehemaligen Armeleute-Essen zu bevorzugten Spezialitäten geworden.

Anders ist es bei den Austern. Die Iren selbst mögen sie nicht sehr, essen sie nur in geringer Menge. Ihre Austernzucht macht, dessen ungeachtet, das Land dennoch zu Europas zweitgrößtem Austernproduzenten. Und wenn in den Küstenorten allherbstlich Austernfestivals stattfinden, dann kann sich jeder im Austernöffnen üben. Reisen bildet tatsächlich. Dazu wird Guiness in großen Mengen gereicht. Ein ruhiges Bier genießt man aber am besten in einem der zahlreichen Pubs, auch den Irischen Whiskey mit „e“. Die Jugendlichen hingegen bevorzugen heutzutage den landeseigenen Vodka. Am meisten werden aber immer noch Tee und Bier getrunken. Wichtig ist, dass der Fisch nicht auf dem Trockenen schwimmt.